Im letzten Posting habe ich auf diese Seite verlinkt, wo sich eine Reihe netter JavaScript-Demos finden. Diese Demos laufen in einem Desktopbrowser (ich verwende Chrome) ordentlich schnell. Auf meinem Android-Tablet TF101G von Asus sieht die Sache aber nicht mehr so flüssig aus. Woran das liegt, weiß ich nicht. Es könnte die JavaScript-Engine sein, die im Dolphin-Browser steckt, oder auch der schwächere Prozessor. Ich tippe auf Ersteres.
Das gleiche Manko betrifft JSXGraph, eine geometrische Demosoftware. Auf dem IPad soll alles einwandfrei funktionieren. Vielleicht steuert jemand Details in den Kommentaren bei.
Leider scheint man zum Beispiel bei Apple besessen davon zu sein, Java zu killen. Statt dessen setzt Apple voll auf HTML5 und JavaScript, was ja im Prinzip auch keine schlechte Idee ist, wenn die Technologie ausgereift wäre. Offenbar hat sich die Linuxgemeinde davon anstecken lassen, wobei dort schon immer Vorbehalte gegen Java bestanden. Ein besondere Idiotie ist, dass das einzige System, was voll auf Java beruht, nämlich Android, keine Java-Applets abspielen kann. Google hat deswegen ja auch eine Klage von Oracle am Hals wegen der Verwendung von Java in einer nicht genehmigten reduzierten Version.
Es ist deswegen nur folgerichtig, dass mathematische Simulationen, die im Browser laufen sollen, nun in JavaScript geschrieben werden. Ich würde auch dazu raten, wenn mich jemand fragen würde. Man kann da nur hoffen, dass JavaScript länger durchhält als die Applet-Technologie.
Wir haben mit unserer Software JSXGraph intensiv versucht, die Ursache des Geschwindigkeitsproblems von Web-Applikationen auf Android 3 zu finden. Unsere Erkenntnis ist, dass es anscheinend an der Kommunikation mit der Graphik-Engine und – falls zutreffend – am veralteten Chrome-Browser lag. Lösen konnten wir das Problem nicht. Ab Version 4 und mit Chrome beta läuft JSXGraph auf einem Acer Iconia 510 einigermaßen erträglich. Auf dem Nexus 7 mit Android 4.1 ist JSXGraph mindestens genauso schnell wie auf iOS-Geräten. Google scheint die Hausaufgaben gemacht zu haben.
Ich kann das bestätigen. Mit Chrome auf dem Nexus 7 läuft JXSGraph gut.
Es bleibt allerdings zu bemerken, dass man Technologien, die noch besser liefen (Flash und Java), zugunsten von Skriptsprachen aufgegeben hat. Anstatt eines Plugin benötigt man nun eben einen Browser, der die Sprache gut unterstützt. Wo ist da der wirkliche logische Unterschied? Zumindest im Fall Java hatte man ja eine offene Sprache mit fixierten Implementationen.
Man muss sich fragen, wie lange JavaScript Bestand hat, und wieviel funktionierende Lösungen dann den Orkus hinabgekippt werden.
Maßgeblich für die Entwicklung, wie sie gerade ist, scheinen hauptsächlich kommerzielle Interessen zu sein: Adobe vs. Apple vs. Google vs. Oracle/Sun.
Für das Scheitern von Java im Web-Browser ist Sun aber auch zum großen Teil selbst schuld. Es gabe einfach zu viele Probleme bei der Installation, bei der Browser-Integration und zu viele Sicherheitslücken. Sicherheitsprobleme spielen auch bei Flash eine Rolle. Insofern trifft die Aussage „Technologien, die noch besser liefen“ nur teilweise zu.