Lehrmodelle

Ich empfehle dieses Video auf YouTube. Es ist auf Englisch, aber die Diskussion, die dort angestoßen wird, betrifft jedes Land.

Im Prinzip werden zwei Lehrmodelle für Mathematik gegenüber gestellt:

  • Lernen und Üben
  • Entdecken und Teilen

Präferiert wird die zweite Methode, die er japanische Methode nennt, gegenüber der ersten, der amerikanischen Methode. Gemeint ist, dass im amerikanischen Mathematikunterricht gelehrt wird, wie man Probleme löst, und dann diese Lösungsmethode an verschiedenen Problemen ausprobiert wird. In Japan wird statt dessen ein Problem angedeutet und die Entdeckung sowohl der exakten Fragestellung, als auch einer Lösungsmethode ist Teil des Unterrichts. Die Erarbeitung soll dann in Gruppenarbeit stattfinden mit eventuellen Hilfestellungen und die Lösung soll mit der Gemeinschaft geteilt werden, ein weiterer wichtiger Schritt im Lernprozess.

Das ist vermutlich ein alter Hut in der Didaktik. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir das verinnerlicht haben. Zumindest in den Köpfen der Studenten steht die abfragende Klausur einem entdeckenden Lernen im Weg. Das setzt sich nach meiner Beobachtung bis in die Universität fort, besonders sichtbar natürlich im mathematischen Service für andere Fächer.

Es muss der Schrecken aller Studenten sein, wenn eine Vorlesung so losgehen würde: Heute sammeln wir Ideen, wie man den Zwischenwertsatz formulieren, beweisen und verallgemeinern könnte. Ich höre „Wie geht das?“ schon jetzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.