Die Überschrift stammt nicht von mir, sondern gehört zu einem Interview auf den Nachdenkseiten mit Prof. Meyerhöfer, das ich hier sehr gerne verlinke. Ich stimme nicht mit dieser Pauschalkritik überein, muss aber zugeben, dass PISA in der Tat für eine Instrumentalisierung der Schule in Richtung mehr „Praxisrelevanz“ missbraucht wurde.
Nun bin ich kein Fachmann für PISA. Aber von den Fragen ausgehend, die ich gesehen habe, scheint es mir doch so zu sein, dass PISA den Minimalerfolg der Schule misst. Das sind natürlich praktisch relevante Dinge wie das Lesen eines Fahrplans, das Aufstellen simpler mathematischer Zusammenhänge oder das Erfassen eines Zeitungstextes mit alltäglichem Inhalt. PISA misst diese Fertigkeiten quer durch einen ganzen Jahrgang, über alle Schultypen. Wenn das deutsche Schulsystem hier schlechter abschneidet, hat das schon etwas zu bedeuten. Und wenn es so ist, dass sozial schwächere Kinder deutlich schlechter abschneiden, sollte man das ernst nehmen.
Ich verstehe allerdings, dass Standardtests dazu führen, den Unterricht auf diese Tests zu fokussieren. Institutionalisiert man also den Test, so taugt er nichts mehr und behindert das kreative Lernen. Genau das scheint mit PISA passiert zu sein. Wie schwer dieses Problem wirklich wiegt, kann ich nicht beurteilen.
Niemand darf fordern, dass man in der Schule nur solche Dinge lernen sollte, die von PISA gemessen werden können. Es gibt in der Tat auch andere Fertigkeiten, wie Kritikfähigkeit, soziale Kompetenz, Leistungsbereitschaft etc. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob wir in diesen Dingen wirklich besser abschneiden würden.