Wikipedia und Wissenschaft

Wikipidia ist heute wichtig, daran kommen wir nicht vorbei. Nicht nur die Kids konsultieren sie als erstes. Auch bei Google-Anfragen steht die Wikipedia ganz oben. Die Bemühungen der Wikipedia, ihre Qualität zu erhöhen, sollte man daher erstmal positiv sehen. Aber wenn man Wissenschaftler einbinden will, dann funktioniert das Modell Wikipedia nicht.

Ein wissenschaftlicher Artikel hat einen definierten Autor, der für den Inhalt gerade steht, und ist, einmal abgefasst, fixiert. Man kann ihn auch nicht verschwinden lassen. Sonst entzieht er sich nämlich der Nachprüfbarkeit durch andere Wissenschaftler, was ein wesentliches Merkmal von Wissenschaft ist. Das ist so ungefähr das Gegenteil von Wikipedia.

Wissenschaftler könnten doch vielleicht die Wikipedia als großes Lehrbuch für den Nachwuchs oder als Informationsforum für die Allgemeinheit auffassen? Wer weiß, wie mühsam die Erstellung von verständlichen, didaktisch aufbereiteten Materialien ist, kann sich vorstellen, dass man sich nur schwer damit abfinden kann, wenn die Hälfte durch nachträgliche Änderungen verstümmelt wird. Also lässt man es sein und nutzt lieber eigenen Webspace. Außerdem versteht sich die Wikipedia nicht als Lehrsammlung, sondern hält am Ethos vom Lexikon fest, einer Sammlung des „Wissens der Welt“.

Ich glaube, die Wikipedia hat die besten Chancen, wenn sie sich auf ihre Anfänge besinnt, und das Chaotische als Methode akzeptiert. Es kann halt jeder reinschreiben und ändern, und man muss einfach hoffen, dass das in Grenzen bleibt, oder durch die Community in Grenzen gehalten wird. Je mehr gut beschriebene Links, desto besser. Je mehr Diskussion, desto besser.

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